Kritische Fragen, die Ihnen Ihr Hund stellen würde.

Unser Wunsch nach einem treuen vierbeinigen Begleiter ist nicht nur sehr verständlich, sondern auch etwas Wunderbares. Aber in einer guten Partnerschaft müssen beide Seiten zufrieden sein. Auch Ihr Hund hat wichtige Bedürfnisse. 

Daher sollten Sie sich vor dem Kauf kritisch und ehrlich mit den folgenden Fragen beschäftigen. So finden Sie heraus, ob die Voraussetzungen wirklich stimmen. Tun Sie es für Ihren zukünftigen Liebling – und für sich selbst.

Habe ich genügend Zeit für den Hund?

Spaziergänge, Pflege, Spielen – Ihr Hund verlangt viel Aufmerksamkeit von Ihnen. Vor allem bei Welpen müssen die Halter noch viel Zeit in die Erziehung investieren. Bis das Tier wirklich aufs Wort hört, ist auch Durchhaltevermögen gefragt. 

Abends nur mal schnell mit dem Hund um den Block - das ist zu wenig! Ihr Hund braucht mindestens zweimal täglich Auslauf, um seinen Bewegungsdrang auszuleben. Planen Sie je nach Rasse insgesamt mindestens 1-2 Stunden dafür ein. Tag für Tag, am Wochenende, am Feiertag, im Sommer und im Winter.

 


Hat der Hund genug Gesellschaft?

Vor allem wenn der Hund noch sehr jung ist, braucht er neben seinen Ruhezeiten auch intensiven Kontakt zum Menschen - wann immer er es möchte. Diese Phase reicht bis zu einem Alter von etwa fünf Monaten. Doch auch ein erwachsener Hund kann nicht den ganzen Tag allein verbringen, bis Herrchen und Frauchen irgendwann von der Arbeit heimkehren: Ein Einzelhund sollte nie länger als fünf Stunden allein gelassen werden.

 

Ist die gesamte Familie einverstanden?

Soll der Hund in einem Haushalt mit mehreren Personen leben, dann müssen alle Mitbewohner der Anschaffung zustimmen. Vorab sollten Sie klären, ob jeder bereit ist, sich um das Tier zu kümmern und Verantwortung zu übernehmen – für Ernährung, Erziehung, Pflege und Spaziergänge. Kinder sollten mindestens drei Jahre alt sein, bevor ein Hund in die Familie kommt. Denn erst in diesem Alter entwickelt der Nachwuchs die Fähigkeit, den Hund wirklich als Lebewesen zu begreifen.

 

Erlaubt mein Vermieter einen Hund?

Bei einer Mietwohnung muss vorher geklärt werden, ob die Hundehaltung erlaubt ist. Geregelt wird dies zwischen Mieter und Vermieter. Im besten Fall haben Sie dieses Thema bereits bei der Anmietung der Wohnung berücksichtigt. Bei einem bestehenden Mietverhältnis müssen Sie genau auf die Formulierung des Vertrages achten: So gilt der Ausschluss jeglicher Tierhaltung zwar als unwirksam – nicht aber das Verbot einer Hundehaltung. Ist im Mietvertrag dagegen die Haustierhaltung grundsätzlich erlaubt, dann gilt das auch für Hunde, da sie zu den „üblichen“ Haustieren zählen. Werden Haustiere im Mietvertrag gar nicht erwähnt, ist dies nicht automatisch eine Erlaubnis, ein Tier halten zu dürfen – vielmehr gibt es hier unterschiedliche Rechtsauffassungen. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, klären Sie das Thema direkt mit dem Vermieter. 

Auch Wohnungseigentümer haben nicht automatisch das Recht, einen Hund zu halten. Die Hundehaltung kann untersagt sein, wenn es eine entsprechende Vereinbarung der Eigentümer-Gemeinschaft gibt.

 


Sind meine Urlaubspläne mit einem Hund vereinbar?

Urlaub ist auch für Hundehalter die schönste Zeit des Jahres. Wie schön eine Reise für den Hund ist, darüber entscheidet die Vorbereitung. Schon bei der Auswahl des Reiseziels sollte gründlich überlegt werden, was vor Ort auf den Hund zukommen könnte. Das Tier kann nicht den ganzen Tag im Hotelzimmer warten, während Herrchen und Frauchen sich am Strand vergnügen. Ein familienfreundliches Ferienhaus ist deutlich besser für den gemeinsamen Urlaub geeignet. 

Klären Sie auch vorher, welche Regelungen im gewählten Urlaubsland für die Mitnahme des Tieres gelten. Auch in den EU-Mitgliedstaaten ist in diesem Zusammenhang einiges zu beachten: von der Kennzeichnung durch Tätowierung oder Microchip über den Tollwutschutz bis zur Mitnahme des EU-Heimtierausweises. 

Am bequemsten reist der Hund im Auto, zumindest wenn eine Klimaanlage die Temperaturen erträglich macht und zudem regelmäßig für Frischluft gesorgt wird. Lange Zugreisen dagegen können problematisch werden, da der Hund viele Stunden ohne genügend Bewegung verharren muss und sich zudem nicht problemlos lösen kann. Flugreisen sind für Hunde alles andere als angenehm. Denn dabei müssen sie in der Regel in einer Transportkiste im Frachtraum verharren. 

Manchmal ist es für alle Seiten angenehmer, den Hund während der Urlaubszeit in die Obhut von Freunden oder Verwandten zu geben. Auch eine Hundepension kann eine gute Alternative sein, wenn das Tier von klein auf an solche Aufenthalte gewöhnt ist.

 

Kann ich mir meinen Hund leisten?

Ein Hund kostet Geld, darüber müssen künftige Halter sich im Klaren sein. Zunächst sind da die regelmäßigen Kosten für Futter und Pflege. Hinzu kommen Rechnungen beim Tierarzt, die auch anfallen, wenn der Hund rundum gesund ist - für wiederkehrende Impfungen zum Schutz vor Infektionskrankheiten oder regelmäßige Wurmkuren. Weitere Kostenfaktoren sind die Hundesteuer sowie die Haftpflichtversicherung.

 

 

Welche Hundeverordnung muss ich beachten?

Fragen Sie beim Ordnungsamt nach. Denn in Deutschland gibt es keine bundesweit einheitlichen Vorschriften. Vielmehr gelten in den Bundesländern unterschiedliche Hundeverordnungen. Dabei geht es um grundsätzliche Haltungseinschränkungen ebenso wie um den Leinen- oder Maulkorbzwang. Hinzu kommt, dass diese Vorschriften einem ständigen Wandel unterliegen.

 

Was spricht für einen Rassehund?

Der Kauf eines Rassehundes hat objektiv einige klare Vorteile. Durch die Zuchtüberwachung sind die Elterntiere und deren Vorfahren bekannt. Dies führt dazu, dass die zu erwartenden Charaktereigenschaften eines Welpen vorhersehbar sind – das gilt auch für Fellfarbe, Größe und Aussehen. 

Ganz anders ist die Basis bei einem Mischling: Nur selten gibt es hier exakte Informationen über die Abstammung. Daher lässt sich über die Charaktereigenschaften des erwachsenen Tieres kaum etwas vorhersagen. Auch über das spätere Aussehen und die Größe können in der Regel nur Vermutungen angestellt werden.